"Haben gute Chancen": Brasilien deutscher Viertelfinal-Gegner
Deutschlands Handballerinnen treffen bei ihrer Heim-WM im Viertelfinale von Dortmund auf Brasilien. Der Panamerikameister unterlag Olympiasieger Norwegen am Sonntagabend in der Westfalenhalle deutlich mit 14:33 (7:18) und beendete die Hauptrundengruppe IV hinter den Skandinavierinnen auf dem zweiten Platz. Das Duell mit der DHB-Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch steigt am Dienstag (17.15 Uhr/ZDF) ebenfalls in Dortmund.
"Wir dürfen uns von dem Ergebnis nicht blenden lassen. Das war heute kein Maßstab. Brasilien hat nach zehn Minuten die zweite Garnitur eingewechselt, weil sie gemerkt haben: Da geht nichts", sagte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes. Am Dienstag werde es "ein ganz anderes Spiel", meinte auch Gaugisch, der das Spiel in der Halle verfolgte: "Sie wissen, was auf sie zukommt und haben genug Qualität und erfahrene Spielerinnen, die mit so einer Kulisse umgehen können. Da gehen wir ganz normal rein, schauen auf uns und dann hoffe ich, dass wir es biegen können."
Das deutsche Team hatte seine Hauptrundengruppe bereits am Samstag mit dem sechsten klaren Sieg im sechsten Spiel (29:25 gegen Spanien) abgeschlossen. Deutschland kann erstmals seit 2008 in ein Halbfinale bei einem großen Turnier einziehen. Die letzte WM-Medaille holten die DHB-Frauen vor 18 Jahren beim Bronzegewinn in Frankreich. Die Medaillenspiele werden ab Freitag im niederländischen Rotterdam ausgetragen.
"Dieses Viertelfinale in der Dortmunder Westfalenhalle wird das größte Heimspiel für den deutschen Frauenhandball seit der Heim-WM 1997 sein", sagte Mark Schober, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Handballbundes (DHB). "Ich erwarte einen harten Kampf, aber ich bin zuversichtlich. Die Mannschaft ist bereit. Wir haben gute Chancen", sagte Meckes.
Bis zur Niederlage gegen Topfavorit Norwegen war Brasilien souverän durch das Turnier marschiert. Im Vorjahr trafen Deutschland und der WM-Neunte in zwei Testspielen aufeinander. In Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele hatten sich die Südamerikanerinnen im Juli 2024 zunächst 36:31 in der Westfalenhalle durchgesetzt, wenige Tage später folgte in Stuttgart ein deutscher Sieg (27:20).
Mitfavorit Dänemark blieb in der Hauptrundengruppe I makellos, hatte beim 28:27 (13:15) gegen Verfolger Ungarn aber bis zum Schluss zu kämpfen. Im Viertelfinale am Mittwoch in Rotterdam treffen die Däninnen entweder auf Titelverteidiger Frankreich oder Co-Gastgeber Niederlande, die Entscheidung darüber fällt im direkten Duell zum Hauptrundenabschluss am Montag.
I.Pfeiffer--BlnAP